Wollis PARADIES

ein Dokumentarfilm von Gerd Kroske

Kamera: Susanne Schüle

Peggy Parnass, Publizistin in Hamburg über den Film:


„Nicht nur Hubert Fichte  fand Wolli ungewöhnlich und beschreibenswert. Auch Gerd Kroske hat ihn Gott sei Dank für sich und seinen Film entdeckt.

Wolli Köhler – ein erstaunlich vielseitiger Mann. Er lebte und lebt. Die letzten Jahre ganz ruhig am Stadtrand von Hamburg. Vordem viele Jahre auf St. Pauli. Er war Teil des  Rotlichtmileus, aber ganz anders als sein Umfeld. Er trank wie die anderen, nahm wohl auch Drogen wie die anderen. Aber dann der Unterschied: Wolli schrieb und Wolli schreibt weiter. Unermüdlich.


Ihn interessierte nie die Veröffentlichung seiner Texte - leider-, aber er schrieb, schrieb und schrieb und schreibt. Er malte und malt gelegentlich auch jetzt Bilder. Kiezbilder.


Wolli wollte den Sozialismus einführen auf St. Pauli. In seinen Bordellen und überhaupt. Davon verstanden die meisten um ihn herum wenig. Dabei hätte es allen gut getan.


Wolli hat eine zauberhafte Frau. Linda. Die ihn immer liebte und immer weiter liebt. Die alle Abenteuer mit ihm teilte: bei langen Aufenthalten in Indien und Costa Rica. Und natürlich auf St. Pauli.“   




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Ein Gedicht von Wolli Köhler, im Film von ihm selbst dargeboten:


Das Lied der Penner


Die Welt ist rund und wird nie eckig werden.

Das ist gut so, jeder Dreck ist rund.

Die Welt ist rein und wird nie fleckig werden.

Sie ist sauber wie ein Haufen Dreck und fällt der Regen literweise auf Erden: die Welt bleibt rund, kein Regen spült sie weg.


Der liebste Ort auf dieser großen runden Welt war mir doch stets das städtische Asyl. Weil dort der Regen kerzengerade nieder fällt, und jeder Tropfen knallt vorbei am Ziel. Der miese Kneipwirt will uns nichts mehr pumpen? Dann lass uns stehlen wo eine Wirtschaft ist! Wir lassen uns nicht als Bettler lumpen, wir sind der Kot doch nur auf eurem Mist.


Wir haben mit euren Töchtern geschlafen, sie haben uns auf die Läuse geflennt. Für uns war noch jede Brücke ein Hafen, wo man die stille, heilige Nacht verpennt. Wie habt ihr mit eurer Tugend geprotzt? Uns ließt ihr unbeachtet abseits stehen. Wir sind von der Gesellschaft ausgekotzt.

Gerade deshalb ist das Leben schön.


Wir haben kein Geld, die Brille zu kaufen, durch die ihr dieses Leben seht. Wir brauchen das Geld zum Fressen und Saufen, drum ist uns der Nebel verweht. So sehen wir euch und eure Treue, zum Golde mit diesem blanken Mist. Ihr seid die Hirten, und wir sind die Säue, denen der Regen auf die Scheite pisst.


Auf unsere Scheitel scheint der blonde Himmel, der euch nur auf die teuren Hüte brennt. Jawohl, ihr Herren, da hilft auch kein Gebimmel. Es ist der Himmel, nur der Himmel, der uns trennt!“

Pressematerial_files/Wollis%20PARADIES_Flyer%201%28o%29.pdf

Postkarte

Flyer

(dt.,engl, frz.,

4 Seiten)

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